Europäische Union
Europäischer Fonds für
regionale Entwicklung
Der
► Primärenergiefaktor
ist ein Maß für das Verhältnis von eingesetzter Primärenergie (einschließlich
der vorgelagerten Prozesse z. B. bei der Stromerzeugung) zu abgegebener
Endenergie. Je höher der Primärenergiefaktor, desto höher ist die notwendige
Primärenergie. Um einen hohen Primärenergieeinsatz auszugleichen, kann der
Hausbesitzer beispielsweise alternativ eine verstärkte Wärmedämmung
installieren, eine hochwertige Verglasung einsetzen oder in effiziente Technik
für die Heizungsanlage und Warmwasserbereitung investieren. Je günstiger - also
je niedriger - der Primärenergiefaktor ist, der bei der Energieversorgung eines
Gebäudes ausgewiesen wird, desto niedriger sind die gesetzlichen Anforderungen
an die Dämmung von Dach, Wänden und Fenstern des Gebäudes. Hier ist ein großes
Sparpotential vorhanden.
In den Heizkraftwerken der Stadtwerke Schwerin wird Fernwärme im
effizienten Kraft-Wärme-Kopplungsverfahren erzeugt, das heißt unter Einsatz des
Primärenergieträgers Erdgas werden Strom und Fernwärme gleichzeitig produziert
- deshalb ist hier die Ausnutzung des eingesetzten Erdgases besonders hoch.
Dieser Vorteil zeigt sich im Primärenergiefaktor für Fernwärme. Die Schweriner
Fernwärme wurde mit dem Faktor 0,29 zertifiziert, während der
Pauschalwert für Fernwärme 0,7 beträgt.
Das Gebäudeenergiegesetz gibt maximal zulässige Werte für den Primärenergiebedarf
vor. Hauseigentümer und Bauherren können entscheiden, wie sie die Grenzwerte
einhalten wollen. Ein besserer Wärmeschutz oder effiziente Anlagentechnik
stehen sich dabei als gleichberechtigte Energiesparmaßnahmen gegenüber.
Wer mit effizienter Fernwärme heizt, kann beispielsweise seine Aufwendungen
für Wärmedämmung und Verglasung reduzieren. So halten sich die finanziellen
Aufwendungen für die Gebäudesanierung oder den Neubau in Grenzen. Damit können
die Mietkosten niedriger ausfallen oder es steht Kapital für die Steigerung des
Wohnwertes zur Verfügung.
Beispiel: Um den ungünstigeren Primärenergiefaktor etwa von Heizöl (1,1)
auszugleichen, müssen Hauseigentümer in zusätzliche Dämmmaßnahmen bzw.
baulichen Wärmeschutz (Wände, Fenster, Dach) höher investieren als beim Einsatz
von Schweriner Fernwärme mit dem Primärenergiefaktor 0,29.